Skandinavischer Sommer

Schweden – Finnland – Norwegen – Dänemark


Einmal Nordkap und zurück

Erste Station ist Lübeck, die Marzipanstadt. Dort sehen wir uns das Bild auf dem alten 50-DM-Schein im Original an. Danach starten wir in Travemünde mit der Fähre in Richtung Schweden. Dort kommen wir dann in Trelleborg nach 7 h 15 min. an und fahren noch ca. 140 km über Malmö ins Binnenland hinein zur ersten Übernachtung. Danach gibt es keine zeitliche Planung mehr, sondern nur noch die Routenplanung. Zeitlich richten wir das so ein, wie es uns gefällt. Unsere Fahrt zum Nordkap führt uns mitten in Schweden nordwärts. Wir fahren über Jönköping – Mariastadt – Mora – Orsa – Östersund – Dorothea – Vilhelmina – Storuman – Sorsele – Arvidsjaur – Jokkmokk nach Karesuando. Die letzten 300 km sind dabei ziemlich menschenleer. Anschließend geht es über die Grenze nach Finnland. Über Enontekiö (es gibt hier kaum Orte) und Palojärvi geht es (mit einem 80 km +80 km Abstecher südlich) weiter nordwärts nach Norwegen. In Norwegen fahren wir auf der „93“, der „92“ und der „E6“ weiter über Kautokeino – Karasjok – Porsanger – Vesterbotn zum Nordkap. Dort übernachten wir. Die Rückfahrt führt uns uns in Norwegen südlich Richtung Oslo. Dazwischen liegt viel Sehenswertes wie zum Beispiel Hammerfest, Alta, Narvik, Lofoten, Trollstigen und Geirangerfjord. Nach 3 Tagen in Oslo fahren wir nach Kristiansand und von dort mit der Fähre nach Dänemark. Von dort geht es dann immer nur noch südwärts 😉 über Thisted, Klitmøller, Holstebrø nach Deutschland. Zwischenstation in Kiel und dann „ab nach Hause“.

Der „Wendepunkt“ dieser Reise war das Nordkapp


Lübeck

Mittwoch, 16. Juni 2010 – Abfahrt

Die Sonne strahlt, es ist nicht zu warm, optimales Reisewetter. Über Braunschweig und Lüneburg fahren wir Richtung Norden. Die Elbe überqueren wir bei Lauenburg. In Lübeck steuern wir den WoMo-Stellplatz am Sportpark an, wo wir übernachten wollen. Da der Fußweg in die Innenstadt ca. 3,5 km lang wäre, nehmen wir den Bus und fahren bis zum Stadttheater in die Innenstadt zu einem längeren Rundgang.


Travemünde

Donnerstag, 17. Juni 2010 – nach Travemünde

Es ist noch immer sonnig und diesmal auch schön warm. Zum ersten Mal müssen wir eine Maut in Deutschland bezahlen!!! 2,40 € für den Herrenbergtunnel. Den Skandinavienkai zu finden gestaltet sich als nicht so einfach wie erwartet. Das Navi führt uns erstmal in die Irre, weil der Hafen umgebaut wurde. Um zum richtigen Kai zu finden müssen wir fast wieder um ganz Lübeck herum fahren (nur ein ganz klein wenig übertrieben) wie wir von einem freundlichen Arbeiter auf der falschen Seite erfahren.Schließlich sind wir doch noch dort angelangt wo wir hin wollten. Zuerst erkundigten wir uns im Hafenhaus nach einem Parkplatz für die Nacht der für Passagiere für 4€ angeboten wird, bevor wir uns das Hafenhaus und den größten Fährhafen Europas etwas näher ansehen.


Auf der Fähre

Freitag, 18. Juni 2010 – Fähre nach Trelleborg/Schweden

Problemlos stellen wir unser WoMo auf dem oberen Fahrzeugdeck der „Peter Pan“ ab und verlassen, wie vorgeschrieben, das Deck. Auf dem Weg nach oben entdecken wir, dass es Frühstücksbuffet gibt und entscheiden uns spontan dafür. Anschließend erkunden wir das Schiff um es uns dann in der auf Deck 7 am Bug befindlichen Nelsonlounge gemütlich zu machen. Während die Peter Pan uns auf der leicht gekräuselten Ostsee nach Schweden schiebt, fährt neben uns die Finnline, die ein paar Minuten vor uns in Travemünde abgelegt hat. Mit dem Gps-Logger messen wir eine Geschwindigkeit von 17 Knoten. Die Fahrt dauert fahrplanmäßig 7 Stunden und 15 Minuten. Die Zeiten werden von der Peter Pan auch exakt eingehalten. Wir sitzen nach einer entsprechenden Aufforderung startklar im Fahrzeug; aber von Bord können wir nicht. Wegen einer klemmenden Laderampe am Kai verzögert sich das Verlassen der Fähre um mehr als eine Stunde. Nachdem wir endlich von Bord dürfen, wollen wir die erste kleinere Wegstrecke in Schweden zurücklegen.


Örkelljunga

Freitag, 18. Juni 2010 – Auf nach Örkelljunga

Wir machen uns auf den Weg nach Örkeljunga. Als wir auf dem Campingplatz ankommen scheint es so, als hätte man uns bereits erwartet. Die Betreiber sind gerade auf ihrem Rundgang. Am Eingang kann ich eben noch den Hinweis lesen: „Nehmen sie sich einen Platz, wir kommen dann vorbei.“ Das hatte ich nun auch noch nicht. Fand ich echt lustig! Die Verständigung klappt auch sehr gut, weil einer der beiden Männer gut deutsch spricht.Der Platz ist klein, aber ganz niedlich. Sauber und ruhig gelegen. Dusche kann kostenlos benutzt werden und die Sanitärgebäude sind sauber und ordentlich. Allerdings keine Extras wie z.b. Kiosk oder Restaurant.


Orsa

Samstag, 19. Juni 2010 – Richtung Jönköping, Mariestad, Mora, Orsa

Nachts hat es stark geregnet; aber morgens ist es trocken. Als wir abfahren ist es bewölkt, ab und zu schaut aber auch die Sonne raus. An den Straßenböschungen wachsen unglaublich viele bunte Lupinen – sooo schön. Leider haben wir weder ein Bild noch ein Filmchen davon gemacht – daran hab ich noch gar nicht gedacht.


Vilhelmina

Sonntag, 20. Juni 2010 – Östersund-Strömsund-Dorothea-Vilhelmina

Über Östersund, Strömsund und Dorothea geht es nach Vilhelmina. WIR SIND IN LAPPLAND ANGEKOMMEN! Den Polarkreis haben wir aber noch nicht überschritten. Wir fahren den Campingplatz in Vilhelmina an und wollen dort auch am nächsten Tag noch bleiben (Ruhetag und Mitsommernachtsfest). Ich (H.) schreibe gerade diesen Bericht. Das ist irgendwie ein ganz unwirkliches Gefühl. Es ist inzwischen 24 Uhr und immer noch taghell draußen. Auch einige Vögel hört man noch zwitschern.


Ruhetag in Vilhelmina

Montag, 21. Juni 2010 – Ruhetag

Es ist teils sonnig, teils aufgelockert bewölkt. Wir nutzen diesen Tag zum Ausruhen, planen die weitere Route (Abstecher ins Gebirge) und erkunden Vilhelmina; besuchen die Touristinformation und kaufen ein. Im Gegensatz zu dem riesengroßen Campingplatz in Orsa kennt man sich auf dem überschaubaren Platz in Vilhelmina mit Camping-Card-Scandinavia und „Bezahlkarten“ bestens aus. Auch Internetzugang haben wir nun und schreiben unsere ersten Berichte. Fazit: netter, gemütlicher Platz mit guten Sanitäreinrichtungen, der unter http://www.camping.se zu schlecht bewertet ist. Hier bleibt es in der Nacht schon durchgehend hell – man kann lesen. Die Mitternachtssonne sehen wir aber erst nördlich des Polarkreises.


Gebirgsluft

Dienstag, 22. Juni 2010 – Richtung Norwegen ins Gebirge und zurück zum Inlandsvägen

Bei der Abfahrt tanken wir in Vilhelmina noch einmal voll – man kann ja nie wissen, wir wollen schließlich in die Wildnis. Wir machen einen längeren Abstecher ins Gebirge – also Richtung Westen. Wir fahren auf dem Vildmarksvägen (Wildnisweg) und wollen uns unter anderem den Samen-Kirchplatz Fatmomakke ansehen. Vorher fahren wir aber zuerst noch mal weiter ins Gebirge auf die Grenze nach Norwegen zu. Hinweisschilder auf eine Pizzeria locken uns zur Einkehr. Der einzige Gast im Lokal entpuppt sich als Hausherr. Er meint auf Englisch, wir könnten mit ihm reden und fragt, ob wir essen möchten. Als wir das bejahen (wir stehen noch an seinem Tisch), fragt er: „schwedisch?“. Wir sagen einfach mal „ja“. Und das ist dann auch schon die ganze Bestellung. Was uns erwartet wissen wir nicht! Mit seiner Frau, der er dann kurzerhand die Bestellung weitergibt, unterhalten wir uns recht gut in Englisch. Das Essen war ausgezeichnet: wir bekommen Pasta mit Rentierfleisch und Pilzen, davor einen leckeren Salat. Zum Trinken gibt es kostenlos „klares Wasser“ und auch Kaffee nach dem Essen ist im Preis inbegriffen. Selbst mit Karte kann man hier bezahlen. Über eine solche Gastronomie mit einem hervorragenden Service „am Ende der Welt“ sind wir ganz begeistert. Anschließend fahren wir abseits der Hauptstrecken mit einem Abstecher nach Fatmomakke nach Sorsele, wo wir wieder den Inlandsvägen (E 45) erreichen, dem wir schon seit geraumer Zeit folgen. Dazwischen liegen auch gut 20 km kurvenreiche Schotterstrecke über Berg und Tal. Darauf folgt eine ewig lange Baustelle auf der E 45 mit provisorischer Schotterdecke, auf der uns zwei deutsche Wohnmobile nerven, die diese kilometerlange Strecke im Schritttempo passieren! Wir sehen die ersten Rentiere auf der Strecke. Nachdem wir bis 23:00 Uhr weitergefahren sind, übernachten wir auf einem guten Stellplatz in Moskosel.


Über den Polarkreis

Mittwoch, 23. Juni 2010 – Nach Jokkmokk über den Polarkreis  

Um 8:30 Uhr sind wir kurz vor Jokkmokk am Polarkreis angekommen. Wir machen eine kleine Fotopause. In Jokkmokk kaufen wir uns Brötchen und legen eine Frühstückspause ein. Weiter geht es zur finnischen Grenze. Da wir schon weiter sind, als in der Planung vorgesehen, lassen wir den mehrtägigen Aufenthalt in Karesuando ausfallen und fahren über die Grenze nach Finnland. Über Enotekiö wollen wir direkt nach Kautokeino in Norwegen fahren. Unser Navi führt uns hier auf einen Irrweg. Es wählt eine Strecke, die uns ein gutes Stück weit in Finnlands Süden führt. Wir merken das viel zu spät, weil wir zu sehr der Technik vertrauen. Die Navistrecke weiter zu fahren, wäre zu zeitaufwendig gewesen. Daher zurück nach Enotekiö. Das sind 85 km mal 2 – macht 190 km Umweg. Aber wir haben ja Zeit und es gab auch viel Neues zu sehen! Dann sind wir sicherheitshalber nach Straßenkarte gefahren, auf der 93 Richtung Norwegen, das wir gegen 19:45 Uhr erreichen. Etwa 10 km nach der Grenze fahren wir auf einen schönen Rastplatz an einem See um zu übernachten.


Am Nordkap

Donnerstag, 24. Juni 2010 – Kautokeino – Karasjok – Lakselv – Nordkap

In Kautokeino tanken wir. Um weiterhin aus dem WoMo filmen zu können, muss ich (H.) erst einmal die Frontscheibe von dem vielen Mückenkram befreien. Leise hört man das Rauschen eines Flusses im Tal und ein paar Vögel; ansonsten ist absolute Ruhe – sagenhaft. Weit entfernt hört man einen Kuckuck rufen; die gibt es also auch hier. Das zeigt uns auch, dass hier der Frühling erst beginnt. Ein paar Kilometer weiter zieht es uns zum Fotografieren an einen der vielen Flüsse auf dem Weg. Dort finden wir auch Elchköttel – oder fachlich ausgedrückt Elchlosung – wie wir vermuten. Später, im Internet, lesen wir nach, dass es die Winterlosung einer Elchkuh war. Leider haben wir bisher noch keinen Elch gesehen, aber ich vermute mal, das ist auch gar nicht so einfach.
Mittags rasten wir in Karasjok und futtern dicke Würste, die wir zuvor in einem Supermarkt erstanden haben. Dann fahren wir weiter nach Lakselv und Richtung Nordkap. Dies ist eine phantastische Landschaft. Auf unserem weiteren Weg nach Norden müssen wir an einer Baustelle für ca. 25 Minuten unsere Fahrt unterbrechen, weil die Straße wegen Instandsetzung der Fahrbahn gesperrt ist. Die restliche Fahrt war ganz schön abenteuerlich – auf einer Seite der Abgrund, auf der anderen eine Felswand. Dann fängt es auch noch heftig an zu wehen – über die Fahrbahn laufen immer wieder mal Rentiere.
Die Straßengebühr zum Nordkap ist ganz schön happig. Gleich nach dem Tunnel, der uns bis zu 214 Meter tief unter dem Meeresspiegel – unter dem Eismeer – durchführt, bezahlen wir 507 NOK. Oben angekommen können wir gleich wieder zum Portmonaise greifen, 430 NOK, so eine Art Stellplatzgebühr. Der Platz zum Übernachten ist ein einfacher Schotterplatz auf dem sich bereits etliche Wohnmobile und einige Busse sowie ein paar PKWs befinden.
Als wir unser WoMo verlassen, sind es gefühlte 10°C Minus. Und draussen, am Globus, müssen wir ganz schön gegen den Wind ankämpfen. Daraufhin erkunden wir das Gebäude – da fallen einem zumindest nicht die Ohren ab. Um Mitternacht – leider war der Himmel noch immer wolkenverhangen – hat der Wind aufgehört und wir wollen dann doch mal dahin gehen, wo alle hin gehen: Sonne gucken! Inzwischen sind sehr viele Busse angekommen und überall Menschenmassen. Als ein Schimmer durch die Wolken dringt, stürmen alle nach draußen um Fotos zu machen. 10 Minuten später, als sich die Wolken wieder zuziehen, sind ganz plötzlich alle verschwunden und wir sind fast alleine. Auch auf dem Parkplatz sind alle Busse schon weggefahren, als wir das Gebäude verlassen.


Über Hammerfest nach Alta

Freitag, 25. Juni 2010 – Abfahrt vom Nordkap um 7:00 Uhr Richtung Hammerfest und Alta

Weil wir auf der schmalen und kurvigen Nordkap-Straße gerne auf den Gegenverkehr der Touristenbusse verzichten können, fahren wir schon früh wieder los. Bei Gegenverkehr muss man nämlich sehr weit rechts fahren und dort geht es einige hundert Meter senkrecht runter. Eine Leitplanke oder ähnliche Sicherheitsvorrichtungen gibt es nicht. Auch auf der Rückfahrt muss unten an der Mautstelle noch einmal der gleiche Betrag bezahlt werden (507 NOK). Wir wollen nun noch einen Abstecher nach Hammerfest machen, der nördlichsten Stadt der Welt. Mit 9.500 Einwohnern ist sie nicht sehr groß, aber es gibt jede Menge Touristen. Auf dem Weg dorthin halten wir in einem kleinen Ort und kaufen Brötchen. In Hammerfest angekommen, machen wir im Hafen eine Futterpause. Auf der Rückfahrt tanken wir noch in Hammerfest bei Esso und erstehen eine (bessere) Straßenkarte von Norwegen.
Auf der Fahrt in den Süden legen wir auf einem Rastplatz eine Essens- und Schlafenspause ein (die letzte Nacht war etwas kurz). Nach einer Fahrt durch die Finnmark steuern wir einen Campingplatz in Alta an. Hier wollen wir über das Wochenende auch bleiben. Der Platz „Alta River Camping“ ist einfach aber ausreichend ausgestattet und bietet uns auch wieder die Möglichkeit, unsere Berichte im Internet zu platzieren. Es ist sehr warm, sonnig und einfach schön.


Ruhetag in Alta

Samstag, 26. Juni 2010 – Ruhetag

Wir halten uns vorwiegend in unserem rollenden Wohnzimmer auf und schreiben Reiseberichte, räumen ein bisschen auf und relaxen. Mehr gibt es heute nicht zu sagen :-). Bis in den Nachmittag hinein ist es sonnig und sehr warm. Kurze Hosen sind angesagt! Später dann Regen und kühl.


Am großen Fluss

Sonntag, 27. Juni 2010 – Ruhetag

Da es uns schon bei der Ankunft hier am großen Alta-Fluss gut gefallen hat, war gleich klar, dass wir über das Wochenende hier bleiben. Gestern Nachmittag fing es – wie ja schon erwähnt – zu regnen an; und das gleich mit einem Guss, als ob oben jemand Badewannen ausschüttet. Es regnete sich dann ein und die ganze Nacht durch. Heute gegen Mittag lässt der Regen nach und es sieht schon deutlich freundlicher aus. Zurückschauend war es daher goldrichtig, das Wochenende abseits der Straßen zu verbringen.


Narvik

Montag, 28. Juni 2010 – Richtung Narvik

Es ist noch nicht ganz trocken, aber es regnet nicht mehr. Wir starten in Richtung Narvik über Käfjord und gehen in Burfjord einkaufen. Später machen wir Rast an einem rauschenden Wildbach, wovon es hier sehr viele gibt. Dabei fällt mir auf: hier oben fängt die Eberesche gerade richtig zu blühen an – bei uns reifen schon die Beeren. Dann fahren wir weiter ins Gebirge. Bei einem „Fotostop“ treffen wir einen Radfahrer aus Göttingen. Mittags erreichen wir Storslett, einen der wenigen größeren Orte hier. Kurz darauf legen wir am Hafen in Olderdalen ein kleines Schläfchen ein – in der hellen Nacht ist der Schlaf dieses Mal zu kurz gekommen. Dann geht es weiter nach Olsborg, wo wir gegen halb acht tanken und dann noch eine Strecke weiterfahren. Für eine Campingplatzsuche ist es schon zu spät geworden. Wir suchen uns ein Plätzchen zum Schlafen und finden kurz nach der hohen Brücke südlich hinter Narvik einen netten Rastplatz. Zunächst sind wir da alleine; später gesellt sich noch ein zweites WoMo dazu. Heute ist es uns nun endlich vergönnt die Mitternachssonne so richtig zu sehen. Und natürlich auch zu fotografieren bzw. zu filmen.


Lofoten

Dienstag, 29. Juni 2010 – Lofoten

Es ist sonnig, morgens kalt aber zunehmend wärmer. Wir haben uns heute morgen kurzfristig entschlossen, doch auf die Lofoten zu fahren. Wir fahren also Richtung Skardberget, um dort mit der Fähre über den Fjord zu schippern. Zuerst gehen wir aber in Ballangen einkaufen, um dann auf einem Rastplatz mit wunderschöner Aussicht eine Frühstückpause einzulegen.
Als wir zum Fotografieren vor dem Hymi stehen, hält neben uns ein Motorrad und der Fahrer sagt: „Tach zusammen“. Er kommt aus der Nähe von Lippstadt und hat die gleiche Strecke wie wir zurückgelegt, stellen wir dann fest. Sehr viele Deutsche trifft man in Skandinavien.
Um 11:45 Uhr fahren wir weiter, um uns 12:00 Uhr an dem Fähranleger anzustellen. Die Fahrt von Skardberget nach Bognes kostet 244 NOK. Die Fähre kommt auch schon gleich darauf und abkassiert wird auch schon sofort in der Warteschlange. Doch trotzdem dauert es noch knapp eine Stunde, ehe wir auf die Fähre fahren dürfen. Um 13:45 Uhr kommen wir in Bognes an und stellen uns gleich darauf an der nächsten Fähre an, die uns nach Lødingen auf den Vesterålen bringen soll. Diese bestehen, wie die Lofoten, aus vielen Inseln, die durch Brücken, Tunnel oder Fähren zu erreichen sind. Die Abfahrt soll um 14:30 Uhr sein. Diesmal läuft das alles etwas zügiger ab und wir fahren auch pünktlich ab. Der Fahrpreis beträgt diesmal 480 NOK. Wir erreichen Lødingen um 15:30 Uhr an und planen unsere Weiterfahrt in Richtung Lofoten.
Gegen 20 Uhr kommen wir über Svolvær auf dem von uns angesteuerten Campingplatz in Ramberg/Flagstad an. Der Platz ist recht klein und sehr einfach ausgestattet. Das Gelände ist sehr hügelig und es ist nicht so einfach, einen einigermaßen geraden Standort zu finden. Toiletten und Duschen sind gemeinsam zu benutzen (Männlein und Weiblein). Die Platzgebühr kann nur bar in Norwegischen Kronen (NOK) entrichtet werden, auch Euro oder Schwedische Kronen (die wir noch über haben) nimmt der gute Mann nicht an. Da wir kein Bargeld haben, bietet er uns an, am nächsten Tag zu bezahlen, wenn wir Geld geholt haben. Wenigstens spricht er sehr gut Deutsch, wie wir nach einigen Sätzen Englisch festgestellt haben. Die Lage des Platzes, so nahe am Atlantik, ist natürlich wunderschön und wir erleben zum wiederholten Mal eine phantastische Mitternachtsonne.


Nach Süden

Mittwoch, 30. Juni 2010 – Unsere Hauptrichtung ist nun nach Süden

Es ist leicht bewölkt, aber trocken. Aufbruch nach Ramberg, um an einer „Minibank“ – die sich als Geldautomat entpuppt – norwegische Kronen zu holen. Wieder zurück zum Campingplatz um zu bezahlen. Zum Glück waren das nur insgesamt 6 km Umweg.
Wieder in Ramberg angekommen, suchen wir nach einem Laden, um Brötchen zu holen, finden aber nur ein Warenhaus. Vor einem kleinen Laden sehen wir auf einem Schild, das dort (frisch) geräucherter Lachs verkauft wird. Es sieht aus wie ein Andenkenladen – ist aber, wie sich herausstellt, auch die Touristinformation. Der gut deutsch sprechende ältere Herr hinter dem Tresen stellte sich als Steinbildkünstler vor, der mit seiner Frau den Laden „nebenbei“ betreibt. Wir kaufen ein Stück Lachs und fahren weiter, um nach einem Laden Ausschau zu halten. Ein paar Orte weiter, in Reine, werden wir endlich fündig. Da es nicht mehr weit ist bis nach Moskenes, wo die Fähre nach Bodø abfährt, fahren wir erst einmal dort hin und stellen uns am Fähranleger an. Wir erwarten eigentlich nicht, mit der nächsten Fähre schon mitfahren zu können und bereiten unser „Frühstück“ vor.
Der junge Mann, der kurz darauf zum Kassieren kommt, meint, wir würden noch auf die nächste Fähre passen. Und die fährt auch schon in einer halben Stunde – und so räumen wir unser Essen wieder weg, denn kurz darauf ist sie auch schon in Sicht. Kurz nach 17 Uhr erreichen wir Bodø und fahren weiter in Richtung Fauske. Vor Nordvik legen wir eine kleine Kaffeepause ein und planen die Weiterfahrt Richtung Lønsdal. Kurz davor finden wir einen schönen kleinen Rastplatz mitten im Wald und übernachten dort.


Nach Trondheim geht es

Donnerstag, 1. Juli 2010 – Über den Polarkreis nach Süden Richtung Trondheim

Die Sonne scheint, es ist leicht bewölkt. Heute geht es weiter Richtung Trondheim. Um 9 Uhr erreichen wir den Polarkreis, wo wir uns die Umgebung ansehen. Die vielen kleinen Steintrolle sehen sehr lustig aus. Hier befinden wir uns auf ca. 600m üNN. Der Bewuchs ist in diesen Höhen im hohen Norden sehr spärlich. Wir wollen hier frühstücken und suchen uns „Egg with Bacon and fried Potatoes“ aus.
Etwa 10:30 Uhr fahren wir weiter und tanken in Mo i Rana, wo wir auch eine kleine Kaffeepause einlegen. Auf der Strecke sehen wir (mal wieder) viele schöne Flüsse und Stromschnellen, den schönsten aber sehen wir in Laksforsen. Neben uns parkt ein WoMo mit Hildesheimer Kennzeichen. Die reisen auch schon seit 3 Wochen durch Skandinavien. 17:40 Uhr erreichen wir Grong. Es sind noch genau 200 km bis Trondheim. Die Straßen werden hier langsam besser und wir kommen gut voran, bis auf die Baustellen, wo es manchmal ganz schön holprig zugeht. 19 Uhr sind wir in Steinkjør, einer etwas größeren Stadt – noch 118 km bis Trondheim.
Kurz nach 20 Uhr haben wir Trondheim erreicht und sehen uns den ersten Campingplatz an. Er erscheint uns ganz schön beengt und wir fahren weiter zum nächsten. Bei diesem sieht es auch nicht viel anders aus und wir beschließen 11 km weiter zu fahren nach Flakk. Hier bleiben wir. Der Campingplatz ist klein, aber ganz schnucklig. Man steht mit dem Wagen auf der Wiese, was uns etwas Sorgen bereitet ;-). Der CP liegt an einem Fähranleger. Dieser stört aber nicht weiter.


Trondheim

Freitag, 2. Juli 2010 – Misslungene Stadtbesichtigung in Trondheim

Herrlicher Sonnenschein, warm aber sehr windig. Später lässt der Wind nach und am Abend bewölkt es sich und regnet leicht. Wir haben uns kurzfristig entschieden, einen Tag länger jetzt doch auf diesem Platz zu bleiben, um eine Stadtbesichtigung in Trondheim zu machen. Dieser Plan ging grundlegend daneben. Wir wollen mit dem Bus um 13:00 Uhr in die Stadt fahren und sind auch recht früh an der Haltestelle. Nachdem der Bus um 13:15 Uhr immer noch nicht zu sehen ist, versuchen wir, noch weitere Informationen aus dem ausgehängten Fahrplan heraus zu bekommen. Die Übersetzung aus dem Norwegischen ergibt dann bald, dass ausgerechnet dieser Bus zwei Stationen vor unserer Haltestelle endet. Dieser Frust führt dazu, dass wir den Plan zur Stadtbesichtigung aufgeben und nach einem Spaziergang den Tag mit Lesen bzw. Planung der nächsten Tagestour verbringen. Die Stadtbesichtigung haben wir dann vollkommen gestrichen, weil Samstags kaum Busse fahren. Morgen geht es weiter in den Bezirk Møre og Romsdal.


Trollstigen

Samstag, 3. Juli 2010 – Trollstigen-Geiranger

Die Sonne lacht wieder. Es sind ein paar Wölklein am Himmel. Heute geht es in Richtung Trollstigen und Geiranger. Nachdem wir eine Weile noch auf der gut ausgebauten E6 weiterfahren, geht es bei Orkanger wieder auf schmalem Weg ganz schön nach oben. Und schon wieder sieht es wie im Hochgebirge aus. Kaum Bewuchs, kaum Siedlung. Es geht dann nicht gleich wieder steil bergab, sondern erstmal auf der Hochebene längs. Moderat geht es bergab und wir fahren wieder am Fjord entlang (Vingefjord und Avesvikfjord) in Richtung Kroknes, wo wir einkaufen.
In Halsa müssen wir wieder mit der Fähre über den Halsafjord nach Kanestraum. Die Fähre kostet 216 NOK. Mittags machen wir kurz vor Hjelset eine kurze Pause und fahren dann weiter Richtung Molde. Die Sonne scheint und es ist inzwischen sehr warm geworden. In den Vorgärten stehen jetzt auch wieder Obstbäume. 15:15 Uhr: wir sind am Fähranleger in Sølsnes angekommen und müssen über den Langfjorden nach Åfarnes. Die Fähre legt um 15:30 an und fährt auch 10 Min. später ab und noch einmal 10 Min. später sind wir schon am anderen Fjordufer. Kosten: 159 NOK. Dort müssen wir erstmal Pause machen, weil der Speicher unserer Filmkamera entleert werden muss.
Und dann weiter in Richtung Trollstigen. Jetzt geht es erst richtig los. Dies ist keine Strecke für nervenschwache Beifahrer. Der Fahrer ist ja auch beschäftigt und muss sich derart konzentrieren, dass ihm keine Zeit bleibt, um nach rechts in die Tiefen zu blicken. Es geht auf der Beifahrerseite fast senkrecht nach unten. Die Straße windet sich in vielen Spitzkehren über 800 Höhenmeter in der Felswand hoch. Etwa auf halber Strecke rauscht dann noch ein riesiger Wasserfall die Wand herunter, den wir auf einer Brücke überqueren. Ein bisschen werden wir dabei auch noch abgeduscht. Den Schweiß auf der Stirn müssen wir uns aber – oben angekommen – mit der Hand abwischen. Uff ! Geschafft ! Aber das wars noch nicht ganz. Nach einer „Hochgebirgserholungsstrecke“ erwartet uns der „Abstieg“ zum Geirangerfjord mit fast genausovielen Serpentinen und fast genauso steil. Weniger nervenaufreibend ist das allerdings, weil die Abhänge überwiegend bewachsen sind. Um 21:10 Uhr, in Geiranger angekommen, stellen wir uns auf den Geiranger-Campingplatz, der uns auch gut gefällt.


Geirangerfjord

Sonntag, 4. Juli 2010 – In und um Geiranger

Es ist warm, sonnig und windstill. Nachts regnet es leicht. Heute schauen wir uns Geiranger an und machen eine Sightseeingtour mit dem Schiff durch den Fjord. Außerdem sollten wir mal wieder Reiseberichte schreiben und – weil wir auch wieder (zwar begrenzt, aber immerhin) Internetzugang haben, ergänzen wir die Eintragungen.


Kreuzfahrt-Schiffe im Fjord

Montag, 5. Juli 2010 – Kreuzfahrt-Schiff-drängeln

Bewölkt, hin und wieder ein paar Tropfen Regen. Dazwischen Sonne. Ab Mittag windig. Am Samstag haben wir die Übernachtung hinter Åndalsnes ausgelassen und sind gleich bis Geiranger weitergefahren. Diesen Tag hängen wir jetzt hier an und planen die weitere Reise. Wir buchen für den 12.07.2010 eine Fähre von Kristiansand (Norwegen) nach Hirtshals (Dänemark). Der eine Tag länger hier in Geiranger ist auch deshalb interessant, weil zwei große Kreuzfahrtschiffe (Queen Victoria und Delphin Voyager – v.r.) heute morgen ankommen und hier vor dem Campingplatz ankern. Am Nachmittag gesellt sich dann auch noch ein ziemlich großes Hurtigrutenschiff dazu (MS Kong Harald). Morgen werden wir nach Oslo fahren und in einer Woche dann rechtzeitig in Kristiansand am Fährhafen sein.


Fahrt nach Oslo

Dienstag, 6. Juli 2010 – Auf nach Oslo

Anfangs bewölkt, später sonnig. In der Region Oslo herrliches Sommerwetter. Um 8:30 Uhr starten wir in Geiranger Richtung Oslo. Erst einmal müssen wir aus dem tiefen Geirangerfjord-Tal wieder herauskommen. In vielen Serpentinen windet sich die Straße in die Höhe. Und schon sind wir wieder in einer Hochgebirgslandschaft. Hier gibt es auch im Juli noch Seen, auf denen „Eisberglein“ schwimmen.
Herunter bis zur „15“ geht es jetzt moderat. Um 10:00 Uhr kaufen wir in Nordberg ein und frühstücken kurz darauf auf einem kleinen Rastplatz. Die beiden Seen Ottavatn und Vågåvatn, an denen wir im Ottadalen vor und nach Lom entlang fahren, haben die ganz besondere Farbe, die durch die Speisung mit Gletscherwasser (Gletschermilch) entsteht. Wir fahren dann nicht bis zur E6 durch, um die einfachere Strecke zu nehmen, sondern biegen rechts ab auf die „51“. Das ist eine sehr empfehlenswerte und imposante Hochgebirgsstrecke mit viel Kurverei aber auch großen Hochebenen. Es ist trotzdem eine sehr vielfältige Landschaft, in der sich Krüppelwälder mit Heide und Moorgebieten abwechseln.
Bei km 5.140 erreichen wir die größte Höhe auf dieser Strecke mit 1.164 Metern. Es geht dann bergab und sehr schnell wechselt die Gebirgswelt zu einer Landschaft mit Wiesen, Äckern und Wäldern, wie man sie auch im Schwarzwald sieht. Kurz nach Fagernes auf der E16 gibt es Kaffee und Schneckennudel. Auf der E16 und E18 geht es dann weiter bis Oslo.
Im Stadtteil Skøyen fahren wir den Stellplatz Sjølyst Marina (Sjølyst Bobil Parkering) an. Dort stehen wir im Hafen auf dem Kai. Um dort hinzukommen, müssen wir über ein recht großes Werftgelände für Freizeitboote (-schiffe) fahren und an einem Parkscheinautomaten ein Ticket lösen. Dort sind wir für 150 NOK je 24 Stunden inklusive Strom sowie Ver- und Entsorgung prima untergebracht. Mit dem Bus (Haltestelle vorm Platz) erreichen wir in wenigen Minuten die Innenstadt.


Oslo 1. Tag

Mittwoch, 7. Juli 2010 – Der erste Tag in Oslo

Warmes Sommerwetter. Heute wird es ernst! 😉 Stadtbesichtigung. Gestern Abend fuhren wir noch kurzentschlossen mit dem Bus nach Oslo Senter (Zentrum) rein und besuchten die Touristinformation. Wir erstanden 2 Minuten vor deren Schließung noch den Oslo-Pass für 48 Stunden. Dies ist eine lohnenswerte Investition, da wir uns viele Einrichtungen anschauen wollen, deren Eintritt mit dem Pass abgegolten ist. Auch der öffentliche Nahverkehr ist bereits enthalten. Heute besichtigen wir die Innenstadt ganz allgemein.
Bei den Einrichtungen beginnen wir mit dem Oslo Råthus (Rathaus), dort insbesondere auch die große Halle, in der jeweils der Friedensnobelpreis verliehen wird. Zum Thema passend besuchen wir dann das Nobels Fredssenter (Nobel Friedenszentrum). Anschließend machen wir eine Stipvisite beim Akershus Slott (Schloss bzw. Burg bzw. Festung). Das haben wir für morgen intensiver auf dem Programm. Jetzt geht es erst einmal über die Karl Johans Gate zum Slottet (königlichen Schloss), um die Wachablösung nicht zu verpassen. Nach einem Bummel durch die Fußgängerzone und einem späten Mittagessen besichtigen wir noch das Ibsenmuseet (Henrik-Ibsen-Museum).


Oslo 2. Tag

Donnerstag, 8. Juli 2010 – Der 2. Tag in Oslo

Es ist stark bewölkt, morgens Nieselregen, später trocken.
Die Besichtigungen beginnen wir, wie geplant, mit dem Akershus Slott, einer mittelalterlichen Festungsanlage am Oslofjord. Anschließend fahren wir mit der Fähre (Linie 91) zur sogenannten Museumsinsel, die eigentlich eine Halbinsel oder genauer noch ein Landvorsprung ist. Im Frammuseet (Fram-Museum) geht es um die Polar-Expeditionen von Fridtjof Nansen und seine Schiffe, eben auch die Fram, die dort ausgestellt ist. Gegenüber das Kon-Tiki-Museum berichtet über die Expeditionen des Thor Heyerdahl. Das (sehr große) Papyrus-Floß Ra II und das Kon-Tiki-Floß sehen wir dort ebenfalls in voller Größe. Gleich daneben liegt das Museum für maritime Geschichte. Dort sehen wir themenbezogene Exponate, nachdem wir uns im Museumscafe gestärkt haben. Zu Fuß ging es dann zum Vikingskipshuset, zum Wikingerschiffmuseum. Dort sehen wir ausgegrabene Wikingerschiffe und artverwandte Artefakte im Original. Es folgt das Norsk Folkemuseum, ein großes Freilichtmuseum. Dort sehen wir historische Bauten aus allen Teilen Norwegens, die hier im Original wieder aufgebaut wurden. Die danach geplante Besichtigung der Holmenkollen-Sprungschanzenanlage erweist sich als „Schuss in den Ofen“. Auf der Strecke zum Holmenkollen wird überall an Straßen und Gleisen gebaut, weil im kommenden Winter dort die Weltmeisterschaft in der Nordischen Kombination ausgetragen wird. Den Versuch mussten wir daher aus Zeitgründen abbrechen.


Oslo Ade – an der Südküste nach Kristiansand

Freitag, 9. Juli 2010 – Fahrt nach Kristiansand

Die Sonne lacht wieder. Es sind wenige Schönwetterwolken am Himmel.
Heute morgen ist es noch einmal (technisch) sehr interessant auf dem Stellplatz in Oslo. Nachdem schon in den letzten Tagen ein großes gabelstaplerähnliches Fahrzeug viele Wasserfahrzeuge (kleine, größere und sehr große Segel- und Motorboote) von ihrem Winter-Liegeplatz auf dem Werftgelände ins feuchte Element transportiert hat, ist heute ein riesiger Katamaran an der Reihe. Dafür reichen die werfteigenen Fahrzeuge nicht aus. Ein großer Kran rückt an, um diese Arbeit zu erledigen.
Die Fahrt auf der E18 nach Kristiansand verläuft dann ohne besondere Höhepunkte. Bis auf etwas, was uns auf der ganzen Fahrt Richtung Nordkap und zurück nicht passiert ist. Als wir an einer Shelltankstelle tanken, akzeptiert die Kasse die Bezahlkarte nicht. Auch die Bargeldabhebung in einem Spar-Geschäft will nicht klappen. So müssen wir, da unsere Norwegischen Kronen nicht ausreichen, den Rest (reichlich bemessen) mit Euro bezahlen.
Die Tunnel mehren sich hier an der Südküste. Um 16 Uhr kommen wir am Fährhafen in Kristiansand an und suchen nach dem Büro der Color Line. Wir lassen uns in der Reederei noch das Ticket ausdrucken, weil wir ja keinen Drucker dabei haben, um die E-Mail der Reederei auszudrucken, die wir aufgrund unserer Buchung via Internet bekommen haben. Danach fahren wir den Campingplatz „Kristiansand Feriesenter“ an. Dort wird WLAN angeboten und wir möchten unsere Reiseberichte komplettieren. Erstens kommt es anders – und zweitens als man denkt! 😉 Der Platz ist zwar doppelt so teuer, als jeder andere Campingplatz bisher; aber das angebotene WLAN funktioniert trotzdem nicht und auch sonst ist der Platz diesen Preis nicht wert. Als Beispiel sei nur erwähnt, dass einmal duschen noch zusätzlich unverschämte 4 € kostet!


In Kristiansand

Samstag, 10. Juli 2010 – Ruhetag

Bestes Sommerwetter mit strahlend blauem Himmel.
Hier an der „norwegischen Riviera“ ist allerbestes Wetter. Wenn der frische Wind nicht wäre, würden wir uns fühlen wie in Italien. Das leicht aufgewühlte Meer, hier zwischen Norwegen und Dänemark, wird Skagerrak genannt. Es flitzen Sportboote in allen Größen und in alle Richtungen. Wir klettern zum Fotografieren durch die Felsen am Meer und machen uns dann einen gemütlichen Tag, schreiben Reiseberichte und planen den nächsten Reiseabschnitt: Dänemark.


Ein Landeswechsel steht an

Sonntag, 11. Juli 2010 – Kristiansand

Morgens leichter bis starker Regen, ab mittags trocken. Später auch noch sonnig.
Wir fahren mit dem WoMo zum Dyreparken (Tier- oder Freizeitpark – genau haben wir das nicht herausbekommen) in der Hoffnung, dass die dort vielleicht Elche haben. Denn bisher haben wir immer noch keinen „im Original“ gesehen, sondern nur auf den zahlreichen Warnschildern an der Straße. Die Frage an den Parkplatzkassierer am Dyreparken, ob es drinnen denn wohl Elche zu sehen gäbe, verneint dieser. Also kehren wir um und fahren in die Stadt. Dort suchen wir uns einen Parkplatz. Am Bahnhof gilt sonntags die Beschränkung auf 30 Minuten nicht. Prima. Hier bleiben wir. Wir sehen uns Kristiansand an, kaufen ein. Auch der Hafenbetrieb ist unterhaltsam. Dazwischen passt auch noch ein Zwei-Stunden-Schlaf, da in der kommenden Nacht an Schlaf nicht zu denken ist. Gegen Mitternacht fahren wir dann zum Fähranleger um gemeinsam mit vielen anderen Reisenden auf die Fähre bzw. die Abfertigung zu warten.


Auf nach Dänemark

Montag, 12. Juli 2010 -Von Norwegen nach Dänemark

Bis auf das abendliche Gewitter trocken. Mal mehr und mal weniger stark bewölkt.
Um 3:15 Uhr geht unsere Fähre nach Hirtshals in Dänemark, wo wir um 6:30 Uhr ankommen sollen. Die Abfertigung beginnt schon kurz nach 00:00 Uhr. Die Schlange bewegt sich 2-reihig auf die beiden geöffneten Schalter zu. Dort bekommen wir die erforderlichen Unterlagen und die Anweisung, in welche der rund 20 Spuren wir uns einsortieren sollen. Nach und nach füllt sich die große Wartefläche. Die Fähre (ColorLine Superspeed 1 – schon ein recht großes Schiff) kommt etwa eine Stunde vor Abfahrt an und entlässt Ihre Gäste, um für uns Platz zu schaffen. Auf der Fähre gehen wir soweit nach oben, wie es für Passagiere erlaubt ist. Dort bleiben wir an Deck und schauen uns „auf hoher See“ zwischen Norwegen und Dänemark im Skagerrak den Sonnenaufgang an.
In Hirtshals angekommen (geschlafen haben wir die Nacht nicht), suchen wir auf der Strecke nach Skagen einen Rastplatz auf, um noch etwas Schlaf nachzuholen. Anschließend fahren wir durch Skagen an Dänemarks nördlichsten Punkt: Grenen. Dann geht es in den Süden. Thisted ist das Ziel. Auf der Suche nach einem Campingplatz überrascht uns ein heftiger Gewitterregen. Wir fahren daher den nächsten Rastplatz an und verschieben die Campingplatzsuche auf den nächsten Tag.


Skagen und Thisted

Dienstag, 13. Juli 2010 – Von Skagen über Thisted nach Klitmøller und Nr. Vorupør

Wolkig bis sonnig.
Weit fahren müssen wir nicht mehr. Der von uns ausgewählte Campingplatz Nystrup Camping Klitmøller ist nicht mehr weit entfernt. Dort schauen wir uns erst einmal um, suchen uns einen schönen Stellplatz aus und buchen auch gleich. Bevor wir auf den Stellplatz fahren, wollen wir uns aber erst noch Teile des Nationalparks Thy und Ort und Küste von Nr. Vorupør ansehen. Das Meer ist „rauh“, die Brandung gibt ein beeindruckendes Bild ab. Auch die Geräuschkulisse ist nicht ohne. Toll! Dann geht es auf den Platz. Den Hinweis von den schlauen Schreibern der Reiseführer, man solle sich gut überlegen, ob man in Skandinavien die Fahrräder braucht, haben wir im Vorfeld unserer Reise nicht so ganz ernst genommen. Aber siehe da: Nachdem wir unsere Fahrräder durch Deutschland, Schweden, Finnland, Norwegen und Dänemark spazieren gefahren haben, nehmen wir sie heute das erste Mal vom WoMo herunter. 🙂 Wir fahren mit den Rädern die ca. zwei Kilometer bis zum „Weststrand“, um noch rechtzeitig zu einem „klassischen“ Sonnenuntergang über der Nordsee dort zu sein. Dass es nun nachts wieder stockdunkel wird, ist noch vollkommen ungewohnt für uns.


Klitmøller

Mittwoch, 14. Juli 2010 – Klitmøller

Sonnig, sehr warm. Abends ein kurzer Regenguss.
Heute quälen wir wieder die Fahrräder und fahren durch die hiesige Gegend. Wir gehen am Strand spazieren und genießen den Sonnenschein und das Salzwasser; letzteres aber lediglich bis zu den Knien. Das Wasser hat nämlich nur gefühlte 0 Grad. 😉 Einige Andere schreckt das aber nicht ab, ins kalte Wasser zu gehen. Die meisten Strandbesucher liegen allerdings faul in der Sonne und genießen wie wir das herrliche Sommerwetter – wenn sie nicht gerade mit den Kindern im Sand wühlen. Nach diesen „körperlichen Anstrengungen“ steuern wir eine Pizzeria in Klitmøller an und lassen uns dort eine Pizza schmecken. Das Meer ist heute übrigens schon wieder deutlich ruhiger geworden. Die geplanten Videoaufnahmen von der Brandung verschieben wir deshalb erst einmal.


Nystrup Camping Klitmøller

Donnerstag, 15. Juli 2010 – Nystrup Camping Klitmøller

Sonnig und sehr windig.
Heute sind wir so sauber, wie selten zuvor. 😉 Erst die Hand-Vorwäsche unter der Dusche und anschließend sandgestrahlt am Strand! Es weht nämlich ein heftiger Wind bei unserem Gang am/im Wasser. Ansonsten lassen wir es ruhig angehen, bereiten alles für die morgige Weiterfahrt vor.


Vorletzte Etappe Klitmøller-Kiel

Freitag, 16. Juli 2010 – Zurück nach Deutschland

Heute steht die letzte Etappe in Skandinavien an. Wir fahren von Klitmøller nach Kiel. Da das Abblendlicht links ausgefallen ist, machen wir einen Zwischenstop bei der „Hymer-Werkstatt“ in Holstebrø. Der Chef dort muss zusätzliche Gelenke im Arm haben! 😉 Er schaffte es tatsächlich, die Lampe „einfach so“ zu wechseln. Aber nur wer sich diese „intelligent“ eingebauten Scheinwerfer schon einmal angesehen hat, kann diese Leistung richtig einschätzen. Im Internet findet man in Foren für einen solchen Lampenwechsel alle möglichen und unmöglichen Ratschläge. Das gipfelt darin, die Stoßfänger-Frontpartie auszubauen, um dann von unten an den Scheinwerfer zu kommen.
Auf dem weiteren Weg in den Süden fahren wir auch auf dem schmalen Streifen ‚runter, auf dem die bayerische Verwandschaft demnächst Urlaub machen will. Dabei stellen wir fest, dass sie zum Einkaufen zwar einen kleinen Laden vor Ort vorfinden, ansonsten aber Schlachter, Bäcker und Aldi (max. 3 km) weiter nördlich finden werden. In Kiel werden wir noch einmal übernachten. Vorher fahren wir aber zu Fünft nach Krusendorf, um in Mißfeldt’s Gasthof ( bzw. davor) lecker zu essen.


Nach Hause

Sonnabend, 17. Juli 2010 – Abschluss der Reise durch 5 Länder

Der Tag beginnt mit einem Frühstück bei T. Nein, nein. Nicht Tiffany. Wir sind ja schließlich in Kiel und nicht in New York. Anschließend starten wir ganz gemütlich in Richtung Lauenburg. Dort überqueren wir die Elbe nach Niedersachsen und fahren durch die Lüneburger Heide in Richtung Harz. Zu Hause angekommen erwartet uns als Aufgabe die erneute Urbarmachung unseres Geländes. 😉


Weitere Infos von der Tour

Es gibt eine umfangreiche Fotoschau. Falls wir uns kennen, fragt nach den Zugangsinformationen; am besten per Mail an die hier (siehe Kopf der Seite) angegebene oder auch eine unserer anderen Adressen.